St.-Marien-Kirche

Die Stadtkirche von Wesenberg ist die St.-Marien-Kirche. Die St.-Marien-Kirche ist erhöht gelegen, im Südwesten des Marktplatzes. Die Kirchengemeinde ist der Propstei Neustrelitz zugehörig, einem Kirchenkreis Mecklenburgs der Evangelisch-Lutherischen Kirche im Norden Deutschlands.

Geschichte der Marienkirche

Man begann gegen Ende des 13. Jahrhunderts die Marienkirche zu erbauen. Für den Bau verwendete man Feldsteine sowie für weitere Teile Backsteine. Es ist zu vermuten, dass der Chor und der untere Teil des Turmes zu dieser Zeit erbaut wurden. Gemäß einer Notiz der Stadt befand sich 1337 eine vollendete Kirche in Betrieb. Sie bekam 1349 von der Stadt ein Vikariat mit Land. Im Jahr 1350 erbaute man das Schiff der Kirche. Erst hundert Jahre später errichtete man das Chor, das sich durch eine deutliche Einwölbung kennzeichnet. Diese Einwölbung kommt in Mecklenburg kaum vor.

Anfang 1500 kam schließlich das Langhaus hinzu. Dieses ist eine Stufenhalle bestehend aus Kreuzrippengewölbe. Dieses wurde schmaler als der Chor gehalten. Gegen Ende des 15. Jahrhunderts bekam der Chor ein Sterngewölbe, südseitig baute man eine Vorhalle mit zwei Geschoßen an.

Bis zur Reformation gab es einige Altäre, wie beispielsweise einen Altar für den Heiligen Rochus, einen Annenaltar, einen Kathrinenaltar und einen Kreuzaltar. Der Altar für den Heiligen Rochus war zur Bekämpfung der Pest errichtet worden.

Im Jahr 1506 gab es einen großen Stadtbrand, bei dem vor allem Ausstattung, alle Glocken und ein südlicher Flügel schwer beschädigt wurden. Eine Erneuerung von einem Teil des Turmes musste durchgeführt werden. Auch der Ostgiebel, in dem sich die Glocke des Marktes befand, fiel dem Brand zum Opfer.

In den Jahren 1714 bis 1715 folgte eine weitere Erneuerung des Turms, er besteht in dieser Form bis heute. Die nächste komplette Instandsetzung, geleitet vom Baumeister Rane aus Neustrelitz, wurde in den Jahren 1867 bis 1868 durchgeführt.

Hierbei fügte man neugotische Fenster ein, die jedoch im Jahr 1945 im Krieg zerstört wurden. Im Jahr 1985 gab es eine Restauration des Chorraumes. Die aus dem Barock stammende Röderorgel restaurierte man in den Jahren 1994 bis 1999. Im Jahr 1999 folgte auch eine Erneuerung der Kirchturmuhr samt einer Bearbeitung des Ziffernblattes.

Ausstattung

Die Kirche beinhaltet eine 1711 entstandene Kanzel, die Figuren von Aposteln des 16. Jahrhunderts aufweist. Weiters hat sie ein Lesepult aus dem Jahr 1686, ein Kruzifix, eine Messingtaufschale von 1663, ein Chorgestühl geschmückt mit Arkaden und einen Epitaphen von 1700.

Die Orgel der St.-Marien-Kirche wurde im Jahr 1717 ursprünglich für eine Kirche in Berlin von Johann Michael Röder gebaut. Im Jahr 1883 kam sie schließlich nach Wesenberg. Es fand in den folgenden Jahren zweimal eine Umdisponierung statt, es kam ein zweites Manualwerk hinzu. Eine weitere Restauration fand 2000 statt, die von der Orgelfirma Kristian Wegscheider durchgeführt wurde.