Burg Wesenberg in der Mecklenburgischen Seenplatte
Sie ist auf einem Hügel nordöstlich von Wesenberg in dem Landkreis Mecklenburgische Seenplatte gelegen. Genauer liegt im Osten des alten Stadtkerns und südlich am Ende des Woblitzsees. Die Burg verfügt über eine Information für Touristen und eine Bibliothek. Ursprünglich bildete die Burg ein Rechteck, heute sind aber nur mehr zwei neu aufgebaute Gebäude, die Ringmauer und der Bergfried erhalten. In einem Park liegt die Anlage des Grabens, man darf ihn benützen um die Burg zu umrunden. Ihr Ursprung liegt im 13. Jahrhundert und sie besteht nach wie vor aus Backsteinen und Feldsteinen. Sie ist auf einer kleinen Anhöhe gelegen und verfügt über eine weitreichende Aussicht.
Charakteristika der Burg Wesenberg
Die Burg Wesenberg ist eine Hügelburg, die früher einen mit Seewasser gespeisten Ringgraben hatte. Heute befindet sich in dem ehemaligen Graben ein Spielplatz sowie ein Park. Wenn man im Burghof steht kann man den Altbestand deutlich vom Neubestand unterscheiden. Die bis heute erhaltene Wehrmauer besteht aus Naturstein und bildet einen Kontrast zu dem jüngeren Backstein und den in Weiß gehaltenen Gebäudewänden.
Im Hauptgebäude befinden sich die Bibliothek der Stadt und die Touristeninformation. Letztere soll über die Stadt und Burg und ihre Geschichte informieren. Die Information liegt im Neubau, der auf den Grundmauern des Palas steht. Dieser diente nur dem Verwaltungssitz, daher handelt es sich um einen schlichten Bau. Der Bergfried führt heute auch wieder eine seiner ursprünglichen Aufgaben aus. Im Erdgeschoss des Turms wurde eine Tür eingebaut, um den Turm zugänglich zu machen. Somit kann man den Turm hinauf steigen und oben eine herrliche Aussicht genießen. Man kann ebenfalls den höher gelegenen früheren Eingang des Bergfrieds erblicken. Früheren Besitzern ermöglichte er damals sich sicher zurückzuziehen. Der Hof der Burg kann jederzeit besichtigt werden, es gibt einen Rundweg, der durch das parkähnliche Gelände geht. Dieser Weg führt durch den früheren Graben, der nicht mehr mit Wasser gefüllt ist.
Geschichte
Die Burg besteht seit Mitte des 13. Jahrhunderts, gegen Ende des Jahrhunderts war der dortige Lehnsvogt Henricus Misnerus. Im Zuge der Heirat der Markgrafentochter Beatrix gelangte im Jahr 1292 Stargard an Heinrich den Zweiten von Mecklenburg. Wesenberg war damals dem Land Stargard zugehörig. Da die Ehe kinderlos blieb und Beatrix verstarb wollte Brandenburg seine Mitgift wieder erlangen. Jedoch weigerte sich Heinrich der Zweite die Mitgift zurückzugeben und es kam zu den sogenannten Markgrafenkriegen. Im Jahr 1316 kam es zum endgültigen Sieg von Heinrich dem Zweiten gegen Brandenburg, worauf ein Friedensvertrag abgeschlossen wurde. Heinrich der Zweite musste die im Vertrag bestimmten Pflichten erfüllen, andernfalls drohte eine Verpfändung der Burg Wesenberg. Ein Kriegsgegner war Johann von Werle, der es schaffte die Burg wieder zu seinem Besitz zu machen. Jedoch erlitt er nur ein halbes Jahr später eine Niederlage gegen Heinrich den Zweiten. Die Kämpfe bedeuteten hohe finanzielle Kosten und so war Heinrich der Zweite gezwungen Land zu verpfänden. Wesenberg gelangte nun in den Besitz von dem Ritter Wedege von Plote. Im Jahr 1458 kam die Burg schließlich zu den Herzögen von Mecklenburg-Stargard. Bald darauf wurde aus Wesenberg ein fürstliches Amt, das 1618 an Hans Jürgen von Glöde verpfändet wurde. Nach dessen Tod besaß Jaques Pignier Wesenberg. Im Jahr 1752 erlangte die Burg anschließend die Kammer der Herzogen, ein halbes Jahrhundert später kam es zum Ende des Amts. Die Burg wies hier bereits weitreichende Schäden auf, die vermutlich durch einen Brand im Jahr 1630 entstanden sind. Über dreißig Jahre später konnte man das Haupthaus nicht mehr bewohnen, im Jahr 1677 war es vollkommen zerstört. Etwa 100 Jahre später gelangte schließlich der Bauhof zum Verkauf um abgerissen zu werden und Ländereien wurden zur Pacht freigegeben. In den nächsten Jahrzehnten folgten unterschiedliche Pächter, bis im Jahr 1812 die Kammer der Herzogen die Gebäude erneut erwarb. Es waren nur mehr Teile des Turmes und eine Begrenzungsmauer vorhanden. Ein einfacher Neubau ersetzte bald das Haupthaus, dieser fiel jedoch einem weiteren Brand zum Opfer und musste erneut errichtet werden. Es folgte eine Einweihung im Jahr 1918 durch den Großherzog von Schwerin. Im Jahr 1935 bezog die NSDAP und ihr zugehörige Organisationen die Burg, bis zehn Jahre später ein weiterer Brand folgte. In den fünfziger Jahren gab es einen Ausbau der Burg durch die Forstverwaltung, bei dem es zur Entstehung von einigen Wohneinheiten kam.
Heute gehört die Burg Wesenberg der Stadt. In den neunziger Jahren startete man eine Generalsanierung und man setzte sich zum Ziel, die Burg der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Es wurde ein Verein der Burg gegründet und seit 1996 ist das Fremdenverkehrsbüro samt Heimatstube in ihr beheimatet.
Anfahrt
Die Burg befindet sich direkt im Ort Wesenberg. Man fährt über die A19, nimmt die Ausfahrt „Röbel“ und fährt auf die B198 auf. Durch letztere gelangt man über Mirow in die Stadt Wesenberg. In Wesenberg gibt es einige Schilder, die den Weg zur Burg erleichtern. Ab dem Marktplatz gibt es dann eine detaillierte Beschilderung.